Die imPULS-Vortragsreihe geht auch in Corona-Zeiten neue Wege und so wurde ein ganz spezielles Event im Rahmen der Live-Übertragungen der Gruppenspiele des FC Bayern Basketball beim Final10 im Audi Urban Cinema am Flughafen München mit Herbert Hainer ausgerichtet, welches sich um das Thema Change Management drehte. Das Gespräch zwischen dem Vereinspräsidenten und der Moderatorin fand im erhöhten, gläsernen Studio überhalb des Autokinoparkplatzes statt.
Das Thema Change Management betrifft die komplette deutsche Wirtschaft, jedes Unternehmen macht in irgendeiner Weise an bestimmten Punkten eine Transformation durch, welche viele vor Herausforderungen stellt. Wichtig hierbei sei, dass die Führung die Veränderungen nicht von oben herab diktiert, sondern die Mitarbeiter abholt und diese Schritte mit Ihnen gemeinsam geht, nur so schaffe man eine erfolgreiche Transformation. Auch sei es wichtig Langfristig zu planen. „Klar muss man auch mal kurzfristige Entscheidungen treffen, welche langfristig weniger Sinn machen, um beispielsweise Anleger oder Investoren zu beruhigen, damit man handlungsfähig bleibt.“ so Hainer über die Herausforderungen in größeren Unternehmen. Ihm sei bewusst, dass der Mittelstand die deutsche Wirtschaft trage und auch hier die überwiegend familiär geführten Betriebe diesen Spagat meist erfolgreich bewältigen.
Auch andere Themen wurden thematisiert, so wurde das aktuelle Thema Rassismus aufgegriffen und Hainer stellte mit dem Statement „Beim FC Bayern gibt es unzählige Mitarbeiter verschiedenster Herkunft, wir gehen alle respektvoll miteinander um, da stellt sich die Frage erst gar nicht.“
Auch lobte er das Engagement von Joshua Kimmich und Leon Goretzka, die gemeinsam erfolgreich „We kick Corona“ ins Leben gerufen haben und in so jungen Jahren bereits große Verantwortung übernehmen. In Zusammenhang mit Corona machte er allen teilnehmenden Unternehmern Mut und verwies auf den guten Umgang mit der Krise, die verhältnismäßig geringen Todeszahlen und das es mit Sicherheit auch wieder bergauf gehen wird. Die deutsche Wirtschaft ist in der Welt hoch angesehen und es gibt viele „Hidden Champions“ im Mittelstand, welche Weltmarktführer sind, dies in Deutschland aber kaum bekannt sei. Zudem habe „die deutsche Industrie bisher jede größere Krise überlebt und weggesteckt“, hier sei durchhalten angesagt.
Sportlich wurde es, als natürlich seine Meinung zur Basketballabteilung des FC Bayern gefragt war. Er sieht die Entwicklung in Deutschland positiv und freut sich, dass auch der FC Bayern Basketball einen Beitrag hierzu leisten kann. Der Aufstieg aus dem Amateurbereich bis hin zum deutschen Meister und EuroLeague Teilnehmer in so kurzer Zeit sei ein großer Erfolg, jedoch will er das Team langfristig als Dauergast in den Playoffs der EuroLeague etablieren und so auch die Popularität des deutschen Basketballs ein wenig steigern.
Die Zuschauer konnten mittels einer Internetplattform Ihre Fragen stellen, so zum Beispiel die Frage nach der Strategie des FC Bayern im Bereich eSport. Er wisse, dass die junge Generation auch gerne mal auf der Konsole spielt und dann auf den Bolzplatz geht, das eine also das andere nicht ausschliesst, daher beobachtet der FC Bayern die eSport Szene gerade sehr genau und entwickelt Pläne für einen Einstieg in die Welt des eSport. Er selbst habe noch kein Spiel auf der Konsole gespielt, werde dies aber nachholen.